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Für Rechtsanwälte, die Ihre Rechtsdienstleistung selbstständig anbieten, ist das Thema Kanzleimarketing von elementarer Bedeutung. Egal ob Sie wachsen oder Ihren Kanzleibetrieb aufrechterhalten wollen, ohne ein beständiges Maß an Neuanfragen lassen sich diese Ziele schwerlich erreichen. Der Markt für juristische Dienstleistungen ist jedoch gerade in Großstädten oft gesättigt. Daraus entsteht freilich eine harte Wettbewerbssituation mit zahlreichen Anwälten und Kanzleien, die dieselbe Dienstleistung anbieten.
Mit effektivem Kanzleimarketing können sich Rechtsanwälte von ihren Mitbewerbern abheben und mehr Mandate gewinnen.
Nachstehend wollen wir Ihnen ein paar Tipps geben, wie Sie Ihr Kanzleimarketing eigens optimieren können.
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Ein realistisches und tragbares Marketingbudget ist ein wichtiger Bestandteil eines Unternehmens – also auch von Anwaltskanzleien. Um herauszufinden, wie viel Sie in Ihr Kanzleimarketing investieren müssen, müssen Sie Ihre Ziele festlegen und bestimmen, wie viele Einnahmen Sie benötigen, um diese zu erreichen. Dann müssen Sie sich überlegen, wie viele Fälle Sie pro Jahr abrechnen müssen, um dieses Umsatzziel zu erreichen. Dies hängt von Ihrer Spezialisierung ab.
Sobald Sie diese Vorarbeit geleistet haben, können Sie Ihr Gesamtbudget für das Kanzleimarketing ermitteln. Maßgeblich ist zu berücksichtigen, ob Sie Ihre Kanzlei gerade erst eröffnet oder sie bereits etabliert haben? Berücksichtigen Sie auch, wie wettbewerbsfähig Ihre Branche ist. Sind Sie beispielsweise ein Wirtschaftsanwalt, der versucht, einen Kundenstamm in einer wettbewerbsintensiven Stadt wie Frankfurt aufzubauen, oder sind Sie der einzige Familienanwalt in einer Kleinstadt?
Da die Marketingtechnologie einer Anwaltskanzlei Teil Ihrer gesamten Marketingstrategie sein kann, sollten Sie diese potenziellen Kosten in Ihr Budget einkalkulieren. Zu den Beispielen für Kanzleitechnologie, die Sie verwenden können, gehören Content-Marketing-Lösungen wie HubSpot oder einzelne Apps für SEO, die Planung von Social Media oder E-Mail-Kampagnen.
Sobald Sie Ihr Kanzleimarketingbudget erstellt haben, ist es wichtig, dass Sie sich an dessen Grenzen halten. Schließlich hilft es Ihrer Kanzlei nicht, mehr Fälle zu bekommen, wenn Sie nicht auf das Endergebnis achten.
Im digitalen Zeitalter ist die Website Ihrer Anwaltskanzlei oft der erste Eindruck, den ein potenzieller Mandant von Ihnen gewinnt. Sie ist Ihre Chance, bei den Besuchern der Website, die einen Anwalt beauftragen möchten, einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
Ein guter Anfang ist die Verwendung hochwertiger Fotos und eines ansprechenden Kanzleilogos. Geben Sie dann klar und prägnant an, welche Dienstleistungen Sie anbieten und welche Rechtsgebiete Sie abdecken. Heben Sie Auszeichnungen, Anerkennungen oder wichtige Erfahrungen hervor, die Sie gemacht haben, und stellen Sie sicher, dass Ihre Kontaktinformationen an prominenter Stelle angezeigt werden.
Wenn Sie bereits eine Website haben oder selbst eine erstellen möchten, sollten Sie sich unsere Checkliste für die Website einer Anwaltskanzlei ansehen. Sie enthält alle wichtigen Bestandteile einer qualitativ hochwertigen Website für Anwaltskanzleien, die eine hohe Konversionsrate aufweist.
Wenn Sie einen Experten mit der Erstellung oder Pflege Ihrer Website beauftragen möchten, lesen Sie unseren Beitrag über die 11 Fragen, die Sie stellen sollten, wenn Sie einen Designer für eine Kanzlei-Website beauftragen. Diese Tipps werden Ihnen das nötige Wissen vermitteln, bevor Sie einen Vertrag unterschreiben.
Wenn Sie eine Kanzlei-Website erstellen oder erstellen lassen, diese aber bei der Online-Suche nicht gefunden wird, werden potenzielle Mandanten dann überhaupt auf Sie aufmerksam werden?
Um das Beste aus Ihrer Kanzleihomepage herauszuholen und ihre eigentliche Aufgabe zu gewährleisten, müssen Sie sicherstellen, dass Ihre Website den SEO-Vorgaben entspricht. Es ist wichtig, dass Ihre Website gut gestaltet ist. Dazu gehört auch, dass sie nützliche und hochwertige Inhalte enthält. Das ist es, wonach Suchmaschinen wie Google – und die Menschen, die sie nutzen – suchen.
Außerdem sollten Sie darauf achten, dass Ihre Inhalte auf Long-Tail-Schlüsselwörter ausgerichtet sind. Verwenden Sie zum Beispiel nicht nur das Wort „Rechtsanwalt“, sondern auch den Namen Ihrer Stadt. Wenn Sie Long-Tail-Keywords verwenden, haben Sie die besten Chancen, mit anderen Seiten zu konkurrieren und von potenziellen Kunden gefunden zu werden.
Sehen Sie sich unsere Keyword-Guide an!
Wenn Sie potenzielle Kunden in einem bestimmten geografischen Gebiet ansprechen möchten, sollten Sie auch einen Google Business-Eintrag einrichten. Stellen Sie sicher, dass Sie eine klare, nützliche Beschreibung Ihrer Dienstleistungen sowie Kontaktinformationen bereitstellen.
Um neue Kunden durch Online-Werbung zu gewinnen, muss man dorthin gehen, wo sie sind. Im digitalen Zeitalter heißt das: soziale Medien. Die Auswahl an sozialen Netzwerken ist groß. Sie müssen also herausfinden, welche sozialen Plattformen für Ihre Kanzlei und Ihr Fachgebiet am besten geeignet sind. Mit durchdachten Investitionen kann die Werbung auf sozialen Medien das Wachstum Ihrer Kanzlei erheblich beeinflussen.
Folgen Sie führenden Anwälten auf Twitter und beteiligen Sie sich an aufmerksamen Gesprächen.
Richten Sie eine LinkedIn-Seite für Ihre Kanzlei ein. Achten Sie darauf, dass sie von Ihrem persönlichen LinkedIn-Profil getrennt ist, das Sie ebenfalls optimieren sollten.
Viele Rechtsanwälte bangen um schlechte Bewertungen. Wenn Sie sich dem Kanzleimarketing widmen, müssen Sie sich darüber im Klaren sein, dass Sie es nicht jedem recht machen können und dass dies bisweilen in negativen Bewertungen Niederschlag findet.
Nichtsdestotrotz sollten Sie auf Bewertungen Ihrer zufriedenen Mandanten setzen, denn diese sind enorm zugkräftig.
Bitten Sie nach Abschluss eines jeden Falles um eine Online-Bewertung, insbesondere wenn ein Mandant sehr zufrieden ist. Wenn Sie auf eine negative Bewertung stoßen, sollten Sie diese nicht ignorieren. Sie sollten stattdessen diplomatisch und direkt auf das Feedback reagieren.
Sie haben bereits ein Händchen für das geschriebene Wort, also nutzen Sie diese Fähigkeiten, um Ihre Anwaltskanzlei zu vergrößern. Bloggen und ganz allgemein Content Marketing sind eine großartige Möglichkeit, Ihre Marke und Autorität aufzubauen.
Sie können Inhalte nutzen, um Ihr Fachwissen auf einem bestimmten Gebiet zu präsentieren. Wenn Sie hilfreiche Antworten auf allgemeine Fragen potenzieller Mandaten geben können, bauen Sie Vertrauen bei ihnen auf. Wenn Sie zeigen, dass Sie eine Autorität auf einem bestimmten Gebiet sind, ist es wahrscheinlicher, dass der Mandant Sie schließlich beauftragt.
Wenn Sie sich entschließen, einen Blog zu starten, gehen Sie sorgfältig vor und versuchen Sie, juristische Evergreen-Themen für das Content Marketing zu finden. Achten Sie darauf, dass Ihre Inhalte einen klaren Schwerpunkt haben, halten Sie sich an einen regelmäßigen Rhythmus und stellen Sie sicher, dass Sie qualitativ hochwertige, hilfreiche Informationen bereitstellen (natürlich ohne spezifische Rechtsberatung zu bieten).
Wenn Sie wissen, wer zu Ihrer Zielgruppe zählt, können Sie wertvolle Inhalte erstellen, mit denen sich Ihre potenziellen Mandanten tatsächlich beschäftigen. Wenn Sie zum Beispiel ein Scheidungsanwalt sind, kennen Sie wahrscheinlich das Alter Ihres durchschnittlichen Mandanten. Daraus lässt sich ableiten, welche Social-Media-Anwendungen Sie nutzen sollten, um mit ihnen in Kontakt zu treten.
Alles, was Sie erstellen und teilen, sollte Ihren potenziellen Mandanten dienen. Denken Sie an sie, wenn Sie einen Blogbeitrag oder eine E-Mail verfassen oder Ihre Website aktualisieren.
Judex non calculat – Ungeachtet dessen, wie Sie Ihre Kanzlei vermarkten wollen, ist es wichtig, die Rentabilität Ihrer Bemühungen auch als Rechtsanwalt zu messen. Ohne Messung haben Sie keine Ahnung, welche Kampagnen neue Geschäfte bringen – und welche nicht.
Vielleicht möchten Sie eine neue Website erstellen, um durch versiertes Kanzleimarketing mehr Mandate zu gewinnen. Wenn da Zeit und Geld investieren, müssen Sie das Ergebnis unverblümt bewerten. Es gibt hierfür nur einen Weg, – schauen Sie sich die Zahlen an.
Beginnen Sie damit, Ihre Mandaten zu fragen, wie sie von Ihrer Kanzlei erfahren haben. Dies ist zwar eine recht einfache Methode, aber ein guter Anfang. Um wirklich zu wissen, wie Ihr Marketing funktioniert, müssen Sie jedoch eine gründlichere Analyse durchführen.
Der beste Weg, die Wirksamkeit und Erfolg Ihres Kanzleimarketings als Rechtsanwalt zu messen, ist die Implementierung von Website-Tracking- Tools. Die kostenlose Version von Google Analytics – ein Analysetool, das Website-Besitzern hilft, Einblicke in den Verkehr auf ihren Websites zu erhalten – ist für die meisten Anwaltskanzleien nur bedingt eine gute Lösung. Denn die Nutzung dieses Dienstes steht seit geraumer Zeit aus datenschutzrechtlichen Gründen – nicht zu Unrecht – in der Kritik.
Es gibt jedoch indessen zahlreiche Alternativen, die mit den Vorgaben der DS-GVO im Einklang stehen. Sie können z.B. mit Matomo nützliche Kennzahlen ermitteln, u.a. welche Website die Besucher besucht haben, bevor sie auf Ihre Website kamen (auch „verweisende Domäne“ genannt), wie lange ein bestimmter Besucher auf Ihrer Website geblieben ist und natürlich die Anzahl der Besucher auf Ihrer Website.